UBNT Bullet2
Die Ubiquiti Bullet2 ist ein Wetterfester Router, der direkt oder über Winkeslstecker an Antennen mit N-Buchse angeschlossen werden kann. Dadurch werden Antennenkabel überflüssig, was sich positiv auf die Empfangsempfindlichkeit auswirkt. Die Stromversorgung erfolgt über PoE (4,5+; 7,8- am RJ54). Wichtig ist, nicht mehr als 24 Volt in die Bullet zu schicken, da sie es dir wirklich übel nehmen :-). Weiters verfügt der Router über 6 LEDs, die Stromversorgung und LAN-Aktivität anzeigen. Im Originalbetriebssystem AirOS zeigen die restlichen LEDS die Empfangsleistung an, das aber bei OpenWRT leider nicht funktioniert. Da es für AirOS zwar ein olsrd-Paket gibt, der WLAN-Treiber aber nicht Ad-Hoc-Modus-fähig ist, installieren wir OpenWRT-Backfire Vienna.
Inhaltsverzeichnis
OpenWRT Installation
Für unsere Community ist es ratsam, 0xFF-Backfire Vienna zu verwenden, da hier alle nötigen Freifunk-Pakete bereits inkludiert sind, und einige Basiskonfigurationen bereist eingebaut wurden. Das aktuelle Paket (derzeit noch ein Release Candidate) findest du auf ftp://oe1xrw.ozw.wien.funkfeuer.at/contrib/atheros/openwrt-atheros-ubnt2-squashfs.bin
flashen aus AirOS
Ist am Router noch das originale AirOS installiert, kann das Image bequem mit Webinterface geflasht werden.
flashen mit TFTP
Ist dies nicht der Fall, kann man das Image auch per TFTP hochladen.
Dazu hält man beim "Power-up" die Reset-Taste (kleine Taste neben dem LAN-Port) solange, bis jeweils 2 LEDs abwechselnd zu blinken beginnen und lädt mittels TFTP-Client das oben erwähnte Image hoch.
> tftp 192.168.1.20 > bin > put <IMAGE-NAME> > exit
flashen mit tftpd32
Für alle, die mit der Kommandozeile ein wenig auf Kriegsfuß sind, gehts auch über tftpd32: http://tftpd32.jounin.net/tftpd32_download.html)
Nach der Installation das Programm starten und folgende Grundkonfigurationen vornehmen:
Folder TFTP-Client anwählen und folgende Einstellungen machen: Host = IP-deines Bullets. Das ist nach dem Reset IMMER 192.168.1.20, egal was vorher installiert war. LOCAL FILE = Pfad/Firmware, wo du das openwrt-atheros-ubnt2-squashfs.bin hinkopiert hast.
Nun beim "Power-up" die Reset-Taste (kleine Taste neben dem LAN-Port) solange halten, bis jeweils 2 LEDs abwechselnd zu blinken beginnen und danach am TFTP32 den PUT-Button klicken. Du siegst nun, wie das File hochgeladen wird und bekommst eine "success-Meldung" Dann dauert´s noch ca 2Min bis das Image vollständig geflashed und Bullet sich rebootet hat. Bitte um Geduld und Strom NICHT ausschalten!
Nach dem flashen
Dein Bullet hat nun die IP 192.168.1.1 und ist über http oder telnet erreichbar. Via telnet kannst du mit dem befehl "passwd" ein Passwort für den root-user setzen, um SSH zu aktivieren. Leichter gehts aber über http.
Konfiguration
Die folgenden Netzwerk Konfiguration kann man unter anderem mit folgenden Programm (winscp) vornehmen:
http://winscp.net/eng/download.php
Die relevanten Files fuer die Netzwerkkonfiguration sind
- /etc/config/network
- /etc/config/wirless
OpenWRT bridged das Ethernet und WIFI Interface standardmaessig, diese Standardkonfiguration wird veraendert um auf dem Wireless Interface die oeffentliche IP zu konfigurieren. Auf dem Ethernet Interface wird eine private IP Adresse konfiguriert. Spaeter werden dann iptables Rules erstellt um den Traffic aus dem LAN nach aussen zu NAT'en.
/etc/config/network
config 'interface' 'loopback' option 'ifname' 'lo' option 'proto' 'static' option 'ipaddr' '127.0.0.1' option 'netmask' '255.0.0.0' config 'interface' 'lan' option 'ifname' 'eth0' option 'proto' 'static' option 'ipaddr' '192.168.xx.xx' option 'netmask' '255.255.255.0' #hier wird die IP Adresse eingetragen die man im Reedemer zugewiesen bekommen hat config 'interface' 'wan' option 'ifname' 'ath0' option 'proto' 'static' option 'ipaddr' 'xx.xx.xx.xx' option 'netmask' '255.255.xx.xx'
Die richtigen Werte fuer ssid/bssid entnimmt man am besten dieser Seite: Kanalwahl
Es ist darauf zu achten dass "option 'network' 'lan'" auskommentiert ist (man kann es auch ganz entfernen), da man sonst auf eth0 und ath0 die selbe IP hat.
/etc/config/wireless
config 'wifi-device' 'wifi0' option 'type' 'atheros' option 'channel' '1' config 'wifi-iface' option 'device' 'wifi0' # option 'network' 'lan' option 'encryption' 'none' option 'hidden' 0 option 'mode' 'adhoc' option 'ssid' 'v1.freiesnetz.www.funkfeuer.at' option 'bssid' '4E:FE:52:36:2E:65'
In der Standardkonfiguration sind nur die Kanäle 1-11 aktiviert. Möchte man die Kanäle 12 oder 13 verwenden, ist der CountryCode auf "Österreich" zu stellen. Dazu ändert man in der Datei /etc/modules.d/50-madwifi die Zeile mit ath_ahb auf:
ath_ahb countrycode=40
OLSR Installation
Da man auf der Bullet (wahrscheinlich) noch keinen Internetzugriff hat, kann man sich das ipk File auf den lokalen Rechner herunterladen, per SCP auf die Bullet kopieren und anschliessend per opkg installieren.
OLSR braucht die libpthread die du zuvor installieren musst
- http://downloads.openwrt.org/kamikaze/8.09/atheros/packages/libpthread_0.9.29-14_mips.ipk
- http://texas.funkfeuer.at/~harald/olsrd/mips/olsrd_0.5.6-r5-1_mips.ipk
opkg install <ipk-file>
OLSR Konfiguration
Das Konfigurationsfile fuer olsr heisst in OpenWRT: /etc/config/olsrd und es hat die uebliche UCI schreibweise, die sich von einer Standard olsr Konfigurationsdatei zwar syntaktisch unterscheidet aber die selben Konfigurationsparameter aufweisst. Die hier angegebenen Werte fuer Timer und Intervale sind von Empfehlungen auf der Funkfeuer Mailingliste uebernommen worden. Falls eine Parameter in der folgenden Liste vermisst wird so wurde dieser nicht explizit gesetzt da sein Standardwert bereits ok ist.
/etc/config/olsrd
config olsrd option IpVersion '4' option Willingness '7' option TcRedundancy '2' option LinkQualityAlgorithm 'etx_ff' option MprCoverage '7' config Interface list interface 'wan' option Ip4Broadcast '255.255.255.255' option HelloInterval '3.0' option HelloValidityTime '125.0' option TcValidityTime '500.0' option TcInterval '2.0' option MidInterval '25.0' option MidValidityTime '500.0' option HnaInterval '10.0' option HnaValidityTime '125.0'
Iptables / NAT
OpenWRT kommt mit einem Standard iptables Setup, ich habe es durch ein paar einfache Regeln ersetzt die ihren Zweck erfuellen. Das Script kann nach /etc/rc.d/S45_deinwunschname verlinkt werden.
#!/bin/sh iptables -F iptables -t nat -F iptables -X iptables -P INPUT DROP iptables -P FORWARD DROP iptables -P OUTPUT ACCEPT iptables -t nat -A POSTROUTING -s 192.168.xx.0/24 -j MASQUERADE iptables -A FORWARD -i ath0 -o ath0 -j ACCEPT iptables -A FORWARD -i eth0 -s 192.168.xx.0/24 -j ACCEPT iptables -A FORWARD -m state --state RELATED,ESTABLISHED -j ACCEPT #olsr iptables -A INPUT -s 193.238.156.0/22 -p udp --dport 698 -j ACCEPT iptables -A INPUT -s 78.41.112.0/21 -p udp --dport 698 -j ACCEPT iptables -A INPUT -p icmp -j ACCEPT iptables -A INPUT -m state --state RELATED,ESTABLISHED -j ACCEPT iptables -A INPUT -i eth0 -j ACCEPT
DHCP DNS Option
Wenn man moechte, dass Clients, DNS Requests direkt an den DNS Server schicken, kann der DHCP Server so eingerichtet werden, dass er dies den Clients als Option mitgibt.
# uci add_list dhcp.lan.dhcp_option="6,193.238.157.16,193.238.157.5" # uci commit dhcp # /etc/init.d/dnsmasq restart
Durch diese Schritte wird die Datei /etc/config/dhcp entsprechend veraendert und dnsmasq neugestartet.
Anmerkung/Tipp
Die Ausspahrung im Schraubverschluss an der Unterseite ist zwar genau so gross dass ein RJ45 Stecker durchpasst, trotzdem sollte man bei gekauften (bereits gekrimpten) Kabeln darauf achten dass diese keinen Klipschutz haben. Dieser kann beim Durchfuehren des Kabels bzw. beim zuschrauben zu Problemen fuehren und muss dann evt. mit einem Messer vorsichtig entfernt werden.
fuer die signalstaerke leds gibt es einen (IMO zieml. invasiven) patch...
https://dev.openwrt.org/ticket/5066
Hardware Pics
- http://www.flickr.com/photos/mattw/3103755054/sizes/l/
- http://www.flickr.com/photos/mattw/3103756610/sizes/l/
(gruene platine = Bullet2, weisse platine = Bullet5)
(hier siehst Du, das Bullet2 und Picostation2 baugleich sind bis auf den Antennenanschluss)