FunkfeuerBeschreibung: Unterschied zwischen den Versionen
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===Ausblick in die Zukunft=== | ===Ausblick in die Zukunft=== |
Version vom 14. August 2007, 09:13 Uhr
Inhaltsverzeichnis
FunkFeuer
Was ist FunkFeuer?
FunkFeuer ist ein freies Netzwerk, das sich mittlerweile über den größten Teil der Wiener und Grazer Stadtgebiete und kleine Teile des Weinviertels erstreckt. Entstanden ist FunkFeuer 2003 in dieser Form aus dem gleichnamigen WLAN service des vbs. Eine Gruppe von Netzaktivisten und Technikern haben sich der mehr oder weniger brach liegenden Infrastruktur angenommen und schon in wenigen Jahren ein Netzwerk aufgebaut, das weltweit mit ähnlichen Projekten vergleichbar ist. Gerade die zu der Zeit neue Mesh-Routing Technik war eine der grossen Motivationen, die das Projekt nach vorne getrieben haben. FunkFeuer ist ein experimentelles Netzwerk und von Anfang an standen experimentieren und testen von neuen Technologien im Vordergrund. Mittlerweile wird nicht nur WLAN als Medium benutzt, sondern auch an neuen Datenübertragungsmedien gearbeitet. So hat sich erst vor Kurzem eine Gruppe von FunkFeuer Mitgliedern zu einer Arbeitsgruppe für FreeSpaceOptic Datenübertragung zusammengefunden (Netzwerkverbindung über gebündelte Lichtstrahlen). Weiters werden Tunnellösungen zur Anbindung weit entfernter Knoten über Kabel oder andere Internet-Leitungen verwendet.
Warum brauchen wir freie Netze?
Der Mensch wurde mit dem zunehmendem Wachsen des Internets und dessen Verbreitung für die Massen immer mehr in die Konsumentenrolle zurückgedrängt, so erlauben viele kommerzielle Provider ihren "Kunden" nicht, dass diese auf ihren Rechnern zu Hause für andere Teilnehmer des weltweiten Netzes Information zur Verfügung stellen. Weiters tat sich durch die zunehmende Verbreitung und Kommerzialisierung des Internets eine Lücke auf zwischen den Menschen, die Zugang zu dieser Technologie hatten und denen, die diesen Zugang nicht haben. Des weiteren werden, insbesondere in den letzten Jahren, immer wieder Rufe nach mehr Kontrolle des Internets laut. All diese Faktoren haben das Schaffen von alternativer Informationsinfrastruktur notwendig gemacht. Alternative, freie Informationsinfrastruktur kann nur in einer radikal demokratischen Art existieren. Dezentrale Selbstorganisation ist oberstes Gebot. So sind alle Knoten in einem freien Netzwerk gleichberechtigt. Durch die gegenseitige Abhängigkeit ensteht neben dem technischen Netzwerk auch ein soziales Netzwerk. Der Mensch, der sich in den letzten Jahren durch neue Technologien und soziale Software immer mehr aus der Konsumentenrolle gesetzt hat, braucht auch eine Infrastruktur, die diesem Drang nach Kreativität und Information gerecht wird. Durch Weblogs, Photosharing und Podcasting hat sich die Netzwelt von grossen Medienagenturen emanzipiert, jetzt wird es nötig, dass sie sich von der kommerziellen Infrastruktur befreit. Nur durch eine freie Infrastruktur ist die Freiheit der Information und somit die Freiheit, zu sagen was man denkt, gewährleistet. Weiters kann nur freie Informationsinfrastruktur den Information Gap schliessen und das Internet als allgegenwärtige Informationsquelle in der ursprünglichen Vision realisieren.
Wer macht FunkFeuer?
Um die weitere Arbeit am Netzwerk irgendwie zu organisieren, wurde ein Verein ins Leben gerufen, der als Dachstruktur über dem FunkFeuer Netzwerk stehen soll. Dieser Verein sieht sich allerdings nicht als Betreiber des Netzwerkes, sondern nur als Hilfsstruktur. Gemäss dem Grundsatz, dass jedem Knoten und somit jedem Teilnehmenden gleiche Rechte zustehen. So ist jeder für seinen Knoten selbst verantwortlich, und es bildet sich ein Netz aus Verantwortlichkeit, das das Netzwerk stützt. Im Moment befinden sich ca. 125 Knoten im Netzwerk (Stand August 2007). Fast wöchentlich kommen neue Knoten dazu. Vor etwa einem Jahr galten als für die Mesh-Routing Technologie kritische Grenze 100 Devices, da die Software aber laufend verbessert wird, läuft das Netz auch jetzt noch tadellos. Als zentrale Anlaufstelle hat sich das Kellerlokal in der Landesgerichtsstrasse 18 etabliert, so ist regelmässig Montags ab 18:00 dort ein Treffen, welches rege von neuen Menschen besucht wird. Im Zuge dieser Treffen wird auch die Idee und die Technologie hinter FunkFeuer jedes mal erklärt. Der Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, den Aufbau dieses Funknetzes zu Unterstützen, hat im Moment ca.120 Mitglieder.
Ausblick in die Zukunft
In Zukunft wird es nötig sein, das Spektrum der Technologien, die zum Datentransfer verwendet werden, zu erweitern. So gibt es bereits mehrere 802.11a Richtfunkstrecken und eine Arbeitsgruppe, die sich mit FreeSpaceOptics beschäftigt. Weiters wird es notwendig sein, einzelne Knoten über kabelgebundene Verbindungen (sDSL, xDSL, Glasfaser) zu verbinden.
Pressespiegel
Artikel im profil über FunkFeuer vom 27. Juni 2005