KurierArtikel20060802: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. August 2006, 15:02 Uhr
Gratis-Internet für alle
Der Verein "funkfeuer.at" will Österreich über Funkantennen mit kostenlosen Internet-Zugängen versorgen.
Funkfeuer.atDas Funkfeuer brennt mittlerweile auch in Graz
* Webtipps o www.funkfeuer.at <http://www.funkfeuer.at> o www.helge.at/wlan <http://www.helge.at/wlan>Die Seite zeigt so ziemlich alle Orte in Österreich, wo kostenloses WLAN verfügbar ist.
Internetzugang soll so selbstverständlich sein wie ein Wasserhahn. Einfach aufdrehen und man ist versorgt." So fasst Aaron Kaplan vom Wiener Verein funkfeuer.at die Hauptmotivation der Initiative zusammen. Der studierte Informatiker ist eines von zwölf Mitgliedern, die zusammen einer idealistischen Vision nachgehen: kostenloser Internetzugang für alle. Was etwas utopisch -- und vor allem unfinanzierbar -- klingt, funktioniert nach einem simplen Prinzip. So wie die Open-Source -Bewegung kostenlose Software (wie die Linux-Systeme) als Alternative zu kommerziellen Produkten anbietet, zählt auch das funkfeuer-Projekt auf das Engagement der Gemeinschaft.
Installation
Jeder, der in den Genuss dieses Internetzugangs kommen will, muss wie bei einer Sat-Anlage einmalig eine rund 100 Euro teure Funkantenne sowie einen handelsüblichen Router (ab 50 Euro) kaufen. Beide werden am Hausdach montiert und mit Sichtkontakt zu benachbarten Funkmasten ausgerichtet. Alles was danach folgt, ist gratis. Die Kosten der bis zu 20Mbit schnellen Internetanbindung übernimmt funkfeuer. Kaplan warnt aber vor zu viel Euphorie: "Mit kabellosem WLAN, wie es in vielen Lokalen zu finden ist, haben wir nur wenig gemeinsam." Denn um sich in das gesicherte System einloggen zu können, muss man sich namentlich registrieren -- was Missbrauch vorbeugen soll. Dann bekommt man eine fixe IP-Internetadresse und einen speziellen Treiber für den PC.
Militärtechnik
Die Wartung der Anlage ist Sache des Benutzers. Fällt eine Station aus, bedeutet das aber nicht den Zusammenbruch des gesamten Netzes. "Wir setzen auf eine bewährte Militärtechnologie namens Mesh Routing", so der 31-Jährige. Bei Ausfall eines Knotenpunkts finden die Daten über andere Wege ans Ziel. Der "Pressesprecher" des Vereins unterstreicht immer wieder den "experimentellen Charakter". "Wir sehen uns eher als moderne Version der Amateurfunker-Bewegung." Kaplan kann sich daher nur schwer vorstellen, dass sich funkfeuer als Alternative zu Chello & Co. durchsetzen wird.
Artikel vom 02.08.2006, 08:39 | KURIER | Benjamin Sterbenz